Quantitatives Overlay-Management – Teil 1/2

Im ersten Teil meiner zweiteiligen Reihe möchte ich die Frage beantworten, was Overlay-Management eigentlich ist und zu welchem Zweck es eingesetzt wird.

Bei einem Overlay-Management handelt es sich um ein Konzept, bei dem auf ein Basisportfolio, wie beispielsweise ein Aktien-, Renten- oder Fondsportfolio, ein oder mehrere Derivate-Strategien aufgesetzt bzw. darübergelegt werden; daher auch der Name. Zur Umsetzung einer Overlay-Strategie werden üblicherweise Futures, Forwards oder Optionen eingesetzt.

Je nach Ziel des Overlay-Managements kann zwischen strategischem und taktischem Overlay-Management unterschieden werden.
Im ersten Fall geht es darum, die Risiken eines Basisportfolios zu managen. Strategisches Overlay-Management dient somit dem klassischen Risikomanagement. Mit Hilfe einer Absicherungsstrategie können zum Beispiel Währungsrisiken eines globalen Aktienportfolios abgesichert werden. Weitere Risiken, wie Zins-, Kredit- oder Marktpreisrisiken können ebenfalls durch ein Overlay-Management gesteuert werden.
Im Gegensatz dazu geht es beim taktischen Overlay-Management darum, durch den Einsatz von Derivaten Chancen auszunutzen und hierdurch einen Zusatzertrag zu erwirtschaften; quasi als „Sahnehäubchen“ auf die Performance des Basisportfolios. Hierbei werden bewusst zusätzliche Risiken eingegangen. So können beispielsweise mittels Long- und Short-Positionen von Index- oder Zinsfutures Chancen am Aktien- bzw. Rentenmarkt genutzt werden.

Der Fokus meiner Aktivitäten und meiner Leidenschaft liegt auf der Entwicklung von taktischen Overlay-Strategien. Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich bereits eine Vielzahl von Overlay-Strategien im hochvolumigen Bereich (>100 Mio. EUR) entwickelt, betreut und operativ umgesetzt. Als Instrumente kamen dabei primär DAX- und EuroStoxx50-Futures/-Optionen sowie Bund- und T-Bond-Futures zum Einsatz. Während meines letzten Projektes entwickelte ich eine innovative Optionsstrategie auf den S&P500 und den VIX.

Im zweiten Teil werde ich mich mit der Frage beschäftigen, warum ein Overlay-Management möglichst mit quantitativen Strategien umgesetzt werden sollte.